St. Laurent

Der St. Laurent (Sankt Laurent) ist eine ausgezeichnete rote Rebsorte, die ihren Namen von der Stadt Saint Laurent im französischen Medoc herleitet.

Gute St.-Laurent-Weine sind charaktervoll und höchst beachtenswert und gelten als die langlebigsten österreichischen Rotweine, die leicht 15 Jahre und älter werden können.

Der Rebstock der St. Laurent-Traube ist eine sehr alte Rebe, die lange Zeit in Vergessenheit geriet und jetzt ganz langsam wieder an Interesse und Liebe gewinnt, da sie gekonnt mit ihrer mondänen Eleganz besticht. Die Rebsorte St. Laurent erscheint in vielfacher Namensgebung: Pinot Saint Laurent, Lorenz- oder Laurenzitraube ebenso Magdalena Nera oder Lovrenac. Ebenso gebräuchlich sind die Ausdrücke Blauer Saint-Laurent, Sent-Lovrenka und Szent Iörine. So schwierige Namen wie Svatvavrinecke oder Svätovavrinecke oder Vavrinak gestalten sich als Zungenbrecher, bezeichnen aber auch diese Rebensorte.

Der Name stammt vom Lorenzitag, das ist der 10. August und der Tag, an dem die Verfärbung der Beeren beginnt oder die Trauben ihre Essreife erlangt haben. Manche glauben, dass der Name eine Anspielung auf den Heiligen Lorenz ist, der als Märtyrer am Grillrost zu Tode gemartert worden ist. Bei der Rebsorte St. Laurent handelt es sich um eine autochthone Rebsorte und sie kann als natürlicher Burgunder-Sämling angesehen werden.

Es gibt eine Reihe an Rebsorten, die durch Kreuzung mit der Rebsorte St. Laurent entstanden sind und große Bedeutung erlangt haben, wie in Österreich zum Beispiel der Zweigelt, der aus einer Verbindung von St. Laurent und Blaufränkisch hervorgegangen ist und die wichtigste und häufigste rote Rebsorte in Österreich geworden ist.

Die Rebsorte St. Laurent ist berühmt für ihre dunklen, kräftigen Rotweine, die eine fein säuerliche Nuance offenbaren. Ihre hohe Qualität manifestiert sich auch in ihrer Fähigkeit der Lagerung. Wird der St. Laurent als Jungwein getrunken, wird er einem herb und reich an Säure scheinen. Lässt man ihm ein bisschen Zeit für seine Reife, wird der Gaumen mit samtig trockenem, gerbstoffhaltigen Genuss verwöhnt, der vollmundig ausklingt. Von der Qualität her betrachtet, befindet sich ein St. Laurent zwischen einem eher einfachen Blauem Portugieser und einem hochrangigen Spätburgunder oder Pinot Noir.

Ins Glas fließt der edle Tropfen in tiefem Purpurrot und hinterlässt mit seinem mittleren Körper und der so typischen feinen Säure eine tiefe Würze. In der Nase verwandelt sich diese würzige Tiefe in kalten Rauch, in einen hochgradig eleganten Duft nach frischem Obst. Füllig und dicht, mit eleganter Struktur am Gaumen, runden die Tannine den Abgang ab und es bleibt ein Geschmack von intensiven Brombeeren, Kirschen, Wildkirschen, Waldbeeren und dunklem Holunder.

Da der St. Laurent ein edler Rotwein mit Fülle und Dichte ist, passt er ausgezeichnet zu dunklem Fleisch und Wildspeisen, wie einem herzhaften Hirschbraten. Ebenso kann man ihn für die Begleitung zu Pilzen oder Gerichten aus Pilzen empfehlen. Auch zur Ente macht er gute Figur.